Spätestens seit dem SWIFT-Ausschluss Russlands ist der Begriff in aller Munde. Doch was ist SWIFT überhaupt und wofür steht es? Wir haben die aktuellen Ereignisse zum Anlass genommen und uns das Thema genauer angesehen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr dazu.
Wofür steht die Abkürzung SWIFT?
Das unglückliche Schicksal von Akronymen im Finanzbereich besteht darin, dass die meisten Menschen ihre Bedeutung auf der einen Seite hören und auf der anderen Seite wieder vergessen (man denke nur an EBITDA, SPAC, ETF und unzählige andere). Das ist auch bei SWIFT der Fall. SWIFT steht für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication und ist ist ein Anbieter von weltweiten Kommunikationsdienstleistungen zum Austausch von Informationen zu Finanztransaktionen in standardisierter Form.
Was ist die Aufgabe von SWIFT?
Das Unternehmen stellt ein Netzwerk mit extrem hoher Sicherheit und Verfügbarkeit bereit. Aus diesem Grund wird SWIFT weltweit von einer Vielzahl von Finanzmarktinfrastrukturen genutzt. Die Hauptaufgabe von SWIFT besteht darin, als Nachrichtensystem zu fungieren und damit Transaktionsanweisungen für internationale Überweisungen zwischen den einzelnen Mitgliedern (hauptsächlich Banken) bereitzustellen.
Vor SWIFT mussten die Banken bei internationalen Geldtransfers die Transaktionen manuell beschreiben – in Form von Sätzen. Dies hatte menschliche Fehler und lange Bearbeitungszeiten zur Folge.
Die wichtigste Innovation von SWIFT ist die Verwendung von Codes, die sowohl für die Mitglieder als auch für die Transaktionen gelten:
- Jedes Mitgliedsinstitut erhält einen Code, der sein Land, seine Stadt und das Institut identifiziert.
- Jede Transaktionsart erhält einen Code, der angibt, um was es sich handelt (z. B. Kundenzahlung, Überweisung usw.)
- Die Verwendung von Codes und die Sicherheit der Plattform haben SWIFT zum führenden Netzwerk für die weltweite Transaktionskommunikation gemacht.
Wie groß ist SWIFT?
Kurz gesagt, sehr groß. Nach Angaben der BBC wird das SWIFT-Netzwerk:
- insgesamt von 11.000 Banken in über 200 Ländern genutzt.
- Täglich werden über 40 Millionen Nachrichten verschickt, die Transaktionen im Wert von Billionen Dollar beeinflussen.
Diese Größenordnung stellt für Russland ein Problem dar. Wenn seine Banken von SWIFT abgeschnitten werden, müssen sie direkt miteinander verhandeln, was zu zusätzlichen Verzögerungen und Kosten bei den weltweiten Transaktionen des Landes führt.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Sanktionen verhängt wurden:
Im Jahr 2012 wurde der Iran im Rahmen der Sanktionen wegen seines Atomwaffenprogramms aus SWIFT ausgeschlossen. Die gesamten Sanktionen führten zu einem 50-prozentigen Rückgang der Öleinnahmen und einem 30-prozentigen Rückgang des Außenhandels.
Die Nachricht von den Sanktionen hat bereits zu einem starken Rückgang des Rubels, der russischen Landeswährung, geführt, und man geht davon aus, dass dies noch weitere Auswirkungen haben wird.
Haben Sie Fragen?
Haben Sie Fragen oder wollen auch Sie die Reise ins DigiTAL wagen? Wir unterstützen auch kleine Unternehmen bei der Digitalisierung und weben Ihnen ein individuelles Segel für den passenden Digitalwind auf dem Datenfluss. Buchen Sie dafür ganz einfach und unverbindlich einen Termin und treffen Sie sich mit uns auf einen (virtuellen) Kaffee! ☕