Steigende Preise und die damit verbundene Inflation sind aktuell ein ständiges Thema in den Medien. Erstmals seit 1951 liegt die Inflationsrate hierzulande im zweistelligen Bereich und sorgt nicht nur bei den Bürgern für steigende Sorgen. Auch Unternehmen stehen vor der Herausforderungen, diese Untiefen möglichst zu umfahren und nicht Gefahr zu laufen zu kentern. Doch was genau ist eigentlich die Inflation und wie wird sie konkret berechnet? Wir klären, was sie ausmacht, wieso sie gefährlich für eine Volkswirtschaft sein kann und warum sie sich manchmal stärker anfühlt, als sie eigentlich ist.
Was ist die Inflation?
Als Inflation wird allgemein der Anstieg des Preisniveaus über einen bestimmten Zeitraum bezeichnet. Typische alternative Begriffe sind auch Preissteigerungsrate oder Teuerung. Konkret bedeutet eine steigende Inflationsrate, dass man mit einer bestimmten Geldmenge über einen bestimmten Zeitraum immer weniger derselben Güter erwerben kann. Im Fokus steht dabei die allgemeine Preisentwicklung. Kommt es beispielsweise zur Preiserhöhung eines bestimmten Gutes, weil die Konsumenten dieses verstärkt nachfragen, dann ist dies lediglich ein Ergebnis von Konsumentenpräferenzen – nicht von Inflation.
Das Gegenteil der Inflation ist die Deflation. Von dieser spricht man immer dann, wenn Preise aufgrund von mangelnder Nachfrage und nicht durch gestiegene Effizienz fallen. Auch die Deflation kann sich negativ auf die Wirtschaft auswirken. Sinkt die Nachfrage, dann fehlt für Unternehmen der Anreiz, zu investieren. Stattdessen versuchen sie durch Maßnahmen wie beispielsweise Entlassungen, ihre Kosten zu senken. Dies kann wiederum zu hoher Arbeitslosigkeit einer Wirtschaftskrise führen.
Die Berechnung
Um die Inflation in einer Volkswirtschaft zu messen, wird das Preisniveau von Produkten zu unterschiedlichen Zeitpunkten verglichen. Dafür können verschiedene sogenannte Preisindizes genutzt werden, die das Preisniveau einer ganzen Reihe von Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft abbilden. In Deutschland erstellt das Statistische Bundesamt dafür einen fiktiven Warenkorb, der 650 Güter und Dienstleistungen beinhaltet. Die Zusammensetzung ist dabei nicht fest, sondern wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.
Beispiellfall aus der Praxis
Klara Klever, Geschäftsführerin der Klever GmbH, informiert sich regelmäßig über die aktuelle Inflationsrate. Diese findet sich beim Statistischen Bundesamt mit weiterführenden Erläuterungen. Somit hat Klara die Inflationsentwicklung gut im Blick und kann entsprechend reagieren.
Anhand des Warenkorbs wird in jedem Monat die Inflationsrate berechnet. Dafür erfasst das Statistische Bundesamt die Preise für die jeweiligen Güter und Dienstleistung und vergleicht sie mit den Preisen des Vormonats. Am Ende wird daraus dann ein Durchschnittswert für die Teuerung berechnet. Der Durchschnittswert ist auch dafür verantwortlich, dass die Inflation sich für manche Menschen größer anfühlen kann, als sie eigentlich ist. Wenn die Preise sehr stark in Bereichen steigen, die sehr wichtig für einen selbst sind, während sie anderen kaum oder weniger anziehen, kann es passieren, dass die Inflation in der eigenen Wahrnehmung stärker erscheint. In solchen Fällen spricht man von der gefühlten Inflation.
Die Gefahren der Inflation
Generell wird eine Inflation in einer Volkswirtschaft nicht als negativ angesehen. Unter anderem versucht die Europäische Zentralbank beispielsweise, eine jährliche Inflation von 2 Prozent zu erreichen. Hintergrund ist dabei, dass leichte Preissteigerungen die Menschen dazu animieren, Dinge zu kaufen und nicht ihr Geld zu horten.
Problematisch wird die Sache jedoch, wenn die Inflation überhandnimmt. Mehr als 5 Prozent können sich schnell als sehr schädlich erweisen. Die Folge sind dann oft nicht nur Hamsterkäufe, was wiederum zu Verknappungen führen kann, sondern auch höhere Preisanpassungskosten für Unternehmen. Auch gesellschaftliche Unruhen können durch eine hohe Inflation entstehen. Besonders hohe Inflationsraten können zudem zu einer Hyperinflation führen. In diesem Falle steigen die Preise so rasant, dass die Währung des Landes kaum noch nutzbar ist und auf eine ausländische Währung zurückgegriffen werden muss.
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