Die Globalisierung sorgt für weltweiten Handel. Dies führt dazu, dass Unternehmen nicht nur Geschäfte in der Euro-Währungszone abwickeln, sondern ihre Geschäftstätigkeiten darüber hinaus ausdehnen. Immer mehr Unternehmen betreiben Handel mit beispielsweise US-Unternehmen. Da bleibt es nicht aus, Geschäfte in Fremdwährungen zu tätigen. Hier kommen die Wechselkurse ins Spiel. Wir erklären Ihnen, was ein Wechselkurs ist, was ein Big Mac damit zu tun hat und wie Sie mit den Wechselkursen in einem etablierten ERP-System wie myfactory Cloud ERP auf Kurs bleiben!
Was ist ein Wechselkurs?
Der Wechselkurs stellt das Umtauschverhältnis von zwei Währungen dar. Somit gibt er an, welchen Wert eine ausländische Währung in einer inländischen Währung hat. Das ist aber noch längst nicht alles. Denn anhand des Wechselkurses lassen sich zudem auch Aussagen über die Kaufkraft eine Nation treffen. Hat der US-Dollar beispielsweise einen schwächeren Kurs als der Euro, besteht die Chance, in den USA mehr für das Geld zu bekommen, da ein Euro mehr wert ist als ein US-Dollar.
Der reale und nominale Wechselkurs
Im Wechselkurs wird unterschieden zwischen dem realen und nominalen Wechselkurs. Beim nominalen Wechselkurs handelt es sich um die Angabe des Wertverhältnisses von zwei Währungen. Hier erfolgt eine Unterscheidung zwischen der Preis- und der Mengennotierung. Vereinfacht ausgedrückt gibt eine Preisnotierung somit an, wie viel Euro Sie für einen US-Dollar erhalten. Die Mengennotierung gibt den umgekehrten Fall an und trifft eine Aussage darüber, wie viel Dollar Sie für einen Euro erhalten.
Der reale Wechselkurs hingegen gibt Auskunft über die Kaufkraft eines Staates. Aufgrund dessen gibt dieser Wechselkurs den Wert von zwei Gütern in unterschiedlichen Währungen an. Vielleicht kennen Sie den Big-Mac-Index als wohl bekanntestes Beispiel hierzu. Die britische Wochenzeitung The Economist erfand diesen Indikator im Jahr 1986. Absicht der Zeitung war es, eine leicht verständlichen Währungsvergleich zu ermöglichen. Die Wahl fiel auf den Big Mac, da es ihn in vielen Nationen in standardisierter Größe, Zusammensetzung und Qualität gibt.
💡 Schon gewusst? 💡
Für das erste Quartal 2022 betrug der Preis für einen Big Mac in den USA 5,81$. Im Euro-Gebiet hingegen lag der Preis laut Index bei 4,95$. Am teuersten ist der Big Mac in der Schweiz – der Preis betrug im Erhebungszeitraum 6,98$.
Wechselkursschwankungen und das Wechselkursrisiko
Wechselkurse unterliegen regelmäßigen Schwankungen, auch bekannt unter dem Begriff Wechselkursvolatilität. Die Basis hierfür bildet das Prinzip des Angebot- und Nachfrageverhaltens. Zudem sorgen die Zentralbanken mit ihren An- und Verkäufen für geregelte Verhältnisse. Weiterhin ins Gewicht fallen zusätzlich noch Spekulationen sowie politische Hintergründe. Herrschen enorme Kursschwankungen, sind dies Hinweise auf eine Wirtschafts- oder Finanzkrise.
Wenn Sie Handel mit einem ausländischen Unternehmen betreiben, stellt sich in der Regel die Frage, in welcher Währung die Faktura erfolgen soll. Treffen Sie mit einem US-Unternehmen die Übereinkunft, das Geschäft in US-Dollar abzuwickeln, tragen Sie das Wechselkursrisiko. Dies ist aber weniger dramatisch als es klingt!
Denn vielleicht ist Ihnen auch aufgefallen, dass Unternehmen außerhalb der Euro-Währungszone die Zahlungsziele häufig bis zum letztmöglichen Termin ausreizen oder sogar überschreiten. Der Zahlende wartet schlichtweg auf einen günstigeren Wechselkurs. Möchten Sie Diskussionen und Zahlungserinnerungen vermeiden und vor allem Ihre Liquidität durch einen schnellen Forderungsausgleich hoch halten, sollten Sie einige Ihrer Geschäftsvorfälle in Fremdwährung abwickeln.
Beispielfall aus der Praxis
Die Klever GmbH tätigt viele Geschäftr mit US-Unternehmen. Oft erfolgt die Faktura im myfactory Cloud ERP in US-Dollar. Derzeit pflegt die Buchhaltung die aktuellen Wechselkurse allerdings noch manuell. Ein gewaltiger Aufwand, zumal die Wechselkurse tagesgenau sein sollen. Emil Eitie aus der IT-Abteilung nimmt sich der Sache an, indem er sich mit den Digital-Webern austauscht. Sie geben ihm den Tipp, die Wechselkurse in myfactory automatisch zu importieren und zeigen ihm auch gleich, wie dies funktioniert. Dank dieser Optimierung des Geschäftsprozesse ist die Effizienz so gestiegen!
Der Wechselkurs in myfactory
Alle notwendigen Funktionen zum Wechselkurs finden Sie in myfactory unter Stammdaten → Grundlagen → Rechnungslegung.
In den Währungen können Sie eigene Währungen anlegen. Hierfür müssen Sie ein Kürzel festlegen sowie das Währungszeichen, das auf den Verkaufsbelegen erscheinen soll. Beachten Sie hierbei, dass Ihr Kürzel maximal drei Zeichen lang sein kann. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Anzahl der Dezimalstellen und die erforderlichen Informationen zur Bargeldrundung zu hinterlegen.
Im Punkt Währungskurse können Sie die aktuellen Wechselkurse hinterlegen. Hierfür wählen Sie die gewünschte Währung und das Jahr aus. Soll eine tagesgenaue Erfassung des Wechselkurses erfolgen, klicken Sie auf die Schaltfläche „…“.
In myfactory steht Ihnen zusätzlich Möglichkeit zur Verfügung, den Wechselkurs automatisch einzulesen. Die entsprechende Funktion finden Sie unter Stammdaten → Grundlagen → Rechnungslegung → Automatischer Kursimport. Hier erfolgt der automatisierte Import anhand der von der Europäischen Zentralbank (EZB) bereitgestellten Daten. Beachten Sie hierbei, dass ein aktivierter myfactory-Timerdienst auf dem Server die Voraussetzung für den automatischen Abruf ist. Der Dialog bietet unter anderem die Möglichkeit zu definieren, wann Sie die Kurse von der EZB abrufen möchten.
💡Schon gewusst? 💡
Die EZB aktualisiert die Euro-Referenzkurse bankarbeitstäglich um ca. 16 Uhr und stellt diese dann bereit. Aufgrund dessen empfehlen wir einen Import nach 16 Uhr um beispielsweise 16.15 Uhr.
Im Dropdown in der Spalte „WKZ myfactory“ müssen Sie eine Auswahl treffen, ob die betreffende Währung zu importieren ist. Hinterlegt hierfür sind bereits die Währungskennzeichen für Euro, Schweizer Franken, Britisches Pfund und US-Dollar. Soll eine Währung nicht importiert werden, wählen Sie die Option „Nicht importieren“.
Soll keine tägliche Aktualisierung der Wechselkurse in myfactory erfolgen, besteht die Möglichkeit, diesen als gemittelten Wert der Periode zu verwenden. Aktivieren Sie hierfür die Checkbox Gleitenden Mittelwert verwenden.
Haben Sie Fragen zum Wechselkurs in myfactory?
Haben Sie Fragen zu den Wechselkursen in myfactory? Oder setzen Sie bereits myfactory ein, benötigen aber Unterstützung bei der Einrichtung des automatischen Währungskursimports? Dann verabreden Sie sich doch mit uns auf einen (virtuellen) Kaffee ☕– oder sogar einen Big Mac? 🍔 Gemeinsam finden wir eine Lösung für Ihre Herausforderungen. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen!