Viele Unternehmen wissen um die Vorteiler einer leistungsfähigen Unternehmenssoftware. ERP-Systeme versetzen gerade auch KMU in die Lage, wirtschaftliche Potenziale voll auszuschöpfen. Doch die Implementierung eines ERP-Systeme kann teuer sein und lässt Unternehmen daher zögern, die Reise ins DigiTAL anzutreten. Das haben auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie andere Institutionen erkannt und lukrative ERP-Förderungen aufgelegt. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie mit einer ERP-Förderung Digitalisierungshürden überwinden.
ERP-Förderung ist Digitalisierungsförderung
Viele Unternehmen stecken in einem Dilemma: Das Wissen um die Möglichkeiten eines ERP-Systems und die damit verbundenen Vorteile der Digitalisierung ist durchaus vorhanden. Allerdings trifft diese Erkenntnis auf eine wirtschaftliche Gesamtsituation, die von Lieferschwierigkeiten und einer klimabedingten Transformation dominiert wird. Aus Unsicherheit scheuen daher viele KMU hohe Investitionen bei der ERP-Einführung.
ERP-Förderungen für KMU zielen in diesem gesamtwirtschaftlichen Umfeld darauf ab, die Wettbewerbssituation zu stärken. Die Finanzhilfen dienen dazu, das finanzielle Risiko zu minimieren. Gleichzeitig werden mit einer großzügigen ERP-Förderung die dringend erforderlichen Weiterentwicklungen angestoßen und die Konkurrenzfähigkeit der KMU gestärkt.
Diese Bereiche werden besonders gefördert:
- Digitale Erschließung neuer Märkte
- Verbesserung der IT-Sicherheit
- Etablierung aktueller IT- und Kommunikationstechnologien
- Einführung digitaler Geschäftsprozesse
💡Übrigens: Auch Freiberufler und Selbstständige sind förderberechtigt.💡
Verschiedene Förderungsarten
Die Förderungen zur Einführung eines ERP-Systems werden grundsätzlich entweder als nicht rückzahlbare Zuschüsse oder als zinsverbilligte Darlehen ausgezahlt.
Zuschüsse
Bei Zuschüssen ist eine Rückzahlung nicht erforderlich, daher sind sie besonders beliebt. In Abhängigkeit des jeweiligen Programms erhalten die Antragsteller dank der KMU-Förderung zwischen 30 und 80 Prozent der förderfähigen Investitionssumme.
Darlehen
Mit zinsgünstigen Darlehen werden Unternehmen von Bund und Ländern bei der ERP-Einführung gefördert. Die Laufzeiten können bis zu 20 Jahre betragen. In Abhängigkeit des jeweiligen Kreditgebers sind auch Haftungsfreistellung oder Tilgungszuschüsse möglich.
Digitalisierungsprämie des Bundes
Die Digitalisierungsprämie des Bundes trägt den Namen „Digital Jetzt“. Mit finanziellen Zuschüssen zielt die Initiative darauf ab, dass Unternehmen das Investment in digitale Technologien vorantreiben und die Qualifizierung der Beschäftigten intensivieren. Digitale Architekturen wie beispielsweise ERP-Systeme ermöglichen beispielsweise effizientere Geschäftsabläufe. Doch das erfordert eine Belegschaft mit entsprechendem Know-how. Der Bedarf an digitaler Qualifizierung ist riesig. Gleiches gilt für den Bereich der IT-Sicherheit. Um die Digitalisierung in KMU zu forcieren, hat die Bundesregierung das Förderprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ aufgelegt. Mit finanziellen Zuschüssen soll das Digital-Engagement der KMU angeregt werden.
Zuschüsse werden gewährt bei:
- Investitionen in digitale Technologien
- Investitionen in die Qualifizierung der Beschäftigten zu Digitalthemen
Voraussetzungen für eine Förderung eines ERP-Systems oder anderer digitalen Technologien ist eine Beschreibung des gesamten Vorhabens – inklusive der Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen. Zudem ist es erforderlich, den derzeitigen Stand der Digitalisierung zu beschreiben und die Ziele des Investitionsvorhabens zu formulieren. Möglich sind Zuschüsse nur für Betriebsstätten oder Niederlassungen in Deutschland.
Wichtig: Das Vorhaben darf vor der Antragstellung noch nicht gestartet sein und muss nach der Bewilligung innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. Und: Die Verwendung der Fördermittel muss nachweisbar sein.
ERP-Förderprogramme
Spezielle ERP-Förderprogramme
Die Möglichkeit für KMU, ERP-Fördergelder in den Bereichen Forschung und Entwicklung zu erhalten, bietet die Initiative Horizont Europa. KMU, die an der Entwicklung eines Produkts, einer Dienstleistung oder eines Verfahrens arbeiten, können sich an folgende Einrichtungen wenden:
- Europäischer Innovationsrat (EIC)
- Europäische Innovationsökosysteme
- Europäisches Innovations- und Technologieinstitut (EIT)
KfW-Förderung Digitalisierung
Zinsgünstige Kredite für die ERP-Förderung stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereit. Die KFW-Kredite 360, 361 und 264 ERP-Mezzanine für Innovationen richten sich an Unternehmen und Freiberufler, deren Betriebe seit mindestens zwei Jahren bestehen. Der Unternehmenssitz oder der Investitionsort müssen sich in Deutschland befinden. Bestimmte Vorhaben werden von einer ERP-Förderung generell ausgeschlossen. Beachten Sie dazu die Ausschlussliste der KfW-Bankengruppe. Bis zu fünf Millionen Euro können Sie für die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zu Zinssätzen ab 1,58 Prozent beantragen.
Gefördert werden Investitionen und Dienstleistungen wie:
- Personal-, Reise-, Material- und EDV-Kosten des Projekts
- Kosten für Forschungs- und Entwicklungsaufträge
- Kosten für Beratung und andere externe Kosten
- Kosten für Weiterentwicklung und Verbesserung
- Kosten für Testreihen
- Maßnahmen zur Qualitätssicherung
- Gemeinkosten wie anteilige Abschreibungen und Leasing
Beispielfall aus der Praxis:
Katharina Klever hat im vergangenen Jahr den elterlichen Betrieb übernommen. Nachdem sie sich in den letzten Monaten durch unzählige Papierberge und Exceltabellen gekämpft hat, möchte Katharina den elterlichen Betrieb modernisieren, doch für ein ERP-Projekt fehlt das nötige Geld. Zum Glück ist sie bei ihren Recherchen auf die DIGITAL-WEBER gestoßen: Sie erzählen ihr von der ERP-Förderung. Jetzt steht der Reise ins DigiTAL nichts mehr im Weg!
Fördermöglichkeiten nach Ländern
Sie ahnen es schon: Die ERP-Förderung der Bundesländer ist höchst unterschiedlich. Werden in einigen Ländern ausschließlich Leistungen wie Beratung und Umsetzung des Investitionsvorhabens gefördert, so ist dies in anderen Gegenden Deutschland exakt umgekehrt. Dort betrifft die Förderung ausschließlich die Softwarelizenzen, Dienstleistungen sind von der Förderung ausgeschlossen. Andere Bundesländer bieten derzeit keine ERP-Förderung mehr an. Achten Sie genau auf die Bedingungen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Die Situation in den Bundesländern haben wir in einem eigenen Beitrag für Sie übersichtlich zusammengestellt.
Haben Sie Fragen zum Digitalbonus?
Haben Sie Fragen zum Digitalbonus oder sind auf der Suche nach der passenden Digitalisierungsstrategie für Ihr Unternehmen? Treffen Sie sich kostenfrei und unverbindlich auf einen (virtuellen) Kaffee mit uns. Gemeinsam finden wir heraus, wie Ihr Weg ins DigiTAL aussieht!