In der Kosten- und Leistungsrechnung spielt der Deckungsbeitrag eine wichtige Rolle. Gerade bei der Bewertung der Rentabilität eines Produktes kommen Unternehmen um diesen Beitrag praktisch nicht herum. Vielleicht ist auch Ihnen auf Ihrer Reise ins DigiTAL der Begriff bereits über den Weg gelaufen. Doch was genau ist der Deckungsbeitrag eigentlich, welche Rolle spielen Erlös und variable Kosten und wie lässt er sich überhaupt berechnen?
Was ist der Deckungsbeitrag?
Der Deckungsbeitrag gibt an, wie viel von einem bestimmten Umsatz nach Abzug der variablen Kosten für die Deckung der Fixkosten eines Unternehmens zur Verfügung steht. Es handelt sich also um die Differenz zwischen dem Umsatz und den variablen Kosten. Die Berechnung kann dabei für ein konkretes Produkt, eine Produktgruppe oder den gesamten Absatz erfolgen. Wichtig wird der Deckungsbeitrag dabei nicht nur für Unternehmen mit einer Produktion.
Beispielfall aus der Praxis
Die Klever GmbH hat verschiedene Produkte in ihrem Portfolio. Einmal im Quartal treffen sich die Geschäftsführerin Klara Klever, die Vertriebsleiterin Diana Diel und der Einkaufsleiter Ben Baier, um über etwaige Verbesserungspotential im Produktportfolio sowie die Kosten zu sprechen. Hierzu prüfen sie insbesondere den Deckungsbeitrag für die einzelnen Produkte. In ihrem Q1-Meeting stellen sie fest, dass einige Produkte im Vergleich zum letzten Meeting einen negativen Deckungsbeitrag aufweisen. Ben nimmt nach dem Gespräch umgehend Kontakt mit den Zulieferen auf, um bessere Einkaufskonditionen zu verhandeln. Diana prüft unterdessen, inwiefern eine Preiserhöhung eine Option – gerade hinsichtlich auf die Reaktion in der Kundenlandschaft – darstellt.

Wichtig ist der Deckungsbeitrag, da die Fixkosten in einem Unternehmen sich nicht verändern. Im Gegensatz zu den variablen Kosten, die abhängig von den Produktionsmengen sind, fallen die fixen Kosten immer an und müssen daher durch die Erlöse gedeckt werden. Entspricht die Höhe des Deckungsbeitrages denen der Fixkosten, dann spricht man vom Break Even Point. In diesem Falle erwirtschaftet das Unternehmen weder einen Gewinn noch einen Verlust. Ist der Deckungsbeitrag größer als die Fixkosten, werden Gewinne eingefahren, während das Unternehmen im umgekehrten Fall Verluste schreibt. Produkte oder Produktgruppen, deren Deckungsbeitrag unter den Fixkosten liegt, sind nicht rentabel und es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um den Umsatz zu steigern oder die Kosten zu senken.
Welche Arten von Deckungsbeiträgen gibt es und wie werden sie berechnet?
Der Deckungsbeitrag lässt sich auf verschiedenen Weisen berechnen, die Rechnung ist abhängig davon, welche Art von Deckungsbeitrag ermittelt werden soll. Flexible und moderne ERP-Systeme wie beispielsweise myfactory oder Haufe X360 helfen bei der Ermittlung. Diese Arten der Deckungsbeitragsrechnung gibt es:
Stückdeckungsbeitrag
Der Stückdeckungsbeitrag gibt an, wie viel ein einzelnes Stück eines Produktes oder einer Dienstleistung zur Deckung der Fixkosten beiträgt. Die Berechnung erfolgt über diese Formel:
Stückdeckungsbeitrag = Stückpreis – variable Stückkosten
Gesamtdeckungsbeitrag
Soll der Deckungsbeitrag für eine bestimmte Absatzmenge ermittelt werden, kommt die Berechnungsformel für den Gesamtdeckungsbeitrag zum Einsatz:
Gesamtdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag x Absatzmenge
Darüber hinaus wird auch zwischen der einstufigen und der mehrstufigen Deckungsbeitragsberechnung unterschieden. Bei der einstufigen Berechnung werden die gesamten Fixkosten von dem ermittelten Gesamtdeckungsbeitrag abgezogen. Es findet keine Differenzierung der Fixkosten statt.

Beim mehrstufigen Verfahren ist dies anders. Hier teilt man die Fixkosten zunächst in verschiedene Bereiche ein. So gibt es fixe Kosten, die sich konkret bestimmten Produkten oder Produktgruppe zuordnen lassen, während andere allgemeine Unternehmensfixkosten sind. Dieses Berechnungsverfahren erlaubt Unternehmen beispielsweise detaillierte Analysen seiner Produkte, um deren Rentabilität genauer zu bestimmen. Wenn Sie den Deckungsbeitrag im Blick behalten, bleibt Ihr Unternehmen auf Kurs!
Fünf wissenswerte Dinge zum Deckungsbeitrag
- Der Deckungsbeitrag ist nicht gleichzusetzen mit dem Gewinn. Um diesen zu berechnen, muss man von dem Deckungsbeitrag noch die Fixkosten abziehen.
- In manchen Fällen ist ein negativer Deckungsbeitrag nicht zwangsweise ein KO-Kriterium für ein Produkt. So werden sie beispielsweise manchmal gemeinsam mit Produkten mit hohen Deckungsbeiträgen angeboten, um das Sortiment abzurunden.
- Um ein Produkt mit einem negativen Deckungsbeitrag rentabler zu machen, gibt es verschiedene Optionen. Zu diesen gehören die Prozessoptimierung, das Verhandeln besserer Einkaufskonditionen oder eine Preiserhöhung.
- Ein Deckungsbeitrag ist eine gute Möglichkeit, um Produkte innerhalb eines Unternehmens miteinander zu vergleichen. So lässt sich beispielsweise entscheiden, auf welches man sich stärker fokussieren möchte.
- Mit dem Deckungsbeitrag lässt sich auch der eigene Kundestamm analysieren, um zum Beispiel herauszufinden, welche Kundschaft für das Unternehmen einen besonders hohen Wert hat.
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